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Etna – Freeriden auf einem anderen Planeten

Ebenmäßige Flanken, unzählige Krater und Hügel, türkisfarbenes Meer und der Gipfel des rauchenden Feuerspuckers – das ist der Etna. Europas höchster und aktivster Vulkan auf der Mittelmeerinsel Sizilien sorgte kürzlich mit mehreren Eruptionen für Aufsehen. Als Ende März 50 cm Neuschnee den Vulkan bedeckten und ein nächster Ausbruch eine frische Ascheschicht auf den Schnee legte, wagte Mammut Skiing Athlet Shanty Cipolli ein einmaliges und spektakuläres Freeride Abenteuer.

Sizilien, für die meisten eine sommerliche Urlaubsdestination, ist im Winter ein Anzugsort für alle, die das etwas andere Skitouren-Erlebnis suchen. Der Italiener Shanty Cipolli ist einer von ihnen. Für sein mehrwöchiges Ski-Projekt ArroSkicini war der Mammut Athlet in Süditalien unterwegs. Auf der Suche nach atemberaubenden Szenerien und einzigartigen Skiing Aufnahmen, ergab sich ihm durch die sehr seltenen Bedingungen am Etna eine einmalige Möglichkeit. Während der Vulkan zuerst mit 50 Zentimeter Neuschnee bedeckt wurde, sorgte dessen Aktivität für einen Ascheregen. In Form einer dünnen schwarzen Decke legten sich die Lapilli, italienisch für Steinchen, auf den Schnee. Shanty Cipolli zögerte nicht und entschied sich diese einmalige Chance zu packen: «Wir starteten Ende März unsere Tour am Fuße des Etna, durchwanderten Orangen- und Zitronenplantagen. Zu diesem Zeitpunkt war es kaum vorstellbar, später mit den Skiern die mit schwarzem Lavasand überzogene Schneeflächen zu queren. Oben angekommen dann der atemberaubende Anblick über rauchende Krater hinunter bis zum Mittelmeer. Ich spürte die Kraft der Natur so intensiv wie selten zuvor.»

Außergewöhnliches Naturspektakel

Als Bergführer-Aspirant weiß Shanty, wie er sich am Berg zu verhalten hat. Für die Tour auf einem aktiven Vulkan fehlte ihm jedoch die nötige Erfahrung. Deshalb begleitete der Vulkan-Guide Nuccio Faro die Tour und sorgte beim Projektteam um Shanty und die Foto- und Videografen Thomas Monsorno und Lukas Kusstatscher für die Sicherheit. «Dieses Jahr war außergewöhnlich», beschreibt Nuccio die Gegebenheiten am Berg. «Wenige Tourengänger wagten sich auf den Etna, es hatte 50 cm Neuschnee gegeben und kurz darauf ist der Etna ausgebrochen. Ein wahres Naturspektakel.» Nuccio Faro kennt den Etna wie nur wenige andere. Als er das erste Mal vom Projekt hörte, musste er schmunzeln: «Diese Jungs sind verrückt, dachte ich mir. Sie haben die Wahl zwischen all den imposanten Bergen in den Alpen aber entscheiden sich für den Etna?» Nuccio ließ sich jedoch schnell von der kreativen Idee überzeugen und war mit seinem Wissen die ideale Begleitung für das Projektteam. «Unser sicheres Zeitfenster war kurz. Der Vulkan bereitete sich auf eine neue explosive Phase vor. Beben, Knalle, gasförmige Emissionen und die Windrichtung – alles Signale, die es während der Tour ständig zu überprüfen gab».

Leben am Berg

Mongibello – Berg der Berge – nennen die Sizlianer ihren Etna. Mit 3’340 Meter ist der Etna Europas höchster und aktivster Vulkan. Für die Einwohner der italienischen Mittelmeerinsel Sizilien ist der Vulkan Lebensader und Bedrohung zugleich. Äußerst fruchtbare Böden und ein natürliches Wasserreservoir machen die Umgebung des Etna einzigartig. Die Mineralstoffe in der Lavaasche sind beispielsweise für den Wein ein wahrer Segen. Die schaurig-schöne Kraft des Etna macht das Leben am Fuße des Vulkans aber gleichzeitig auch unberechenbar. Jedes Jahr spuckt der Etna Lavamassen aus und verwüstet die Landschaft. Eine natürliche Balance beschreibt die unvergleichbare Beziehung der Sizilianer zu ihrem Vulkan – ein Geben und Nehmen. «Der Etna bringt die Menschen dazu, über den Ursprung der Erde und die Geburt des Lebens nachzudenken. Für mich ist es wie der Besuch eines anderen Planeten», fasst Nuccio die Kraft des Berges zusammen.

Kraft der Natur

Die ungewöhnlichen Verhältnisse auf dem Etna haben dem Athleten und seiner Ausrüstung alles abverlangt. Der Aufstieg auf dem Sand-ähnlichen Material, welches sich auf den Schnee gelegt hat, kostete enorm viel Kraft und Zeit. Zudem wurden Shantys Skier durch die rasiermesserscharfen Lapilli arg in Mitleidenschaft gezogen. Die qualitativ hochstehende Jacke und Hose von Mammut hielten den Bedingungen zwar stand, doch der vereinzelt, heiße Ascheregen hinterließ einige kleine Löcher. «Jetzt ist die Jacke eben etwas weniger wasserdicht als gewöhnlich», lacht der Skiprofi. Für ihn war das Abenteuer Etna ein bereicherndes Erlebnis. «Während der Aufstiege spürte ich die Explosionen und Erschütterungen. Das gab mir viel Zeit zum Nachdenken und ließ mich die Natur in ihrer vollen Schönheit und Kraft erleben.» Der Foto- und Videograf Thomas Monsorno unterstreicht: «Die Asche auf dem Schnee hat die Abfahrt mit den Skiern zu etwas besonderen gemacht. Shanty zuzusehen, wie er weiße Spuren in die Schicht aus schwarzer Asche zeichnete, führte mir die Besonderheit dieses Berges vor Augen. Das war ein einmaliges Freeride-Erlebnis».

Über Mammut

Mammut ist ein 1862 gegründetes Schweizer Outdoor-Unternehmen, das Bergsportfans auf der ganzen Welt hochwertige Produkte und einzigartige Markenerlebnisse bietet. Seit mehr als 155 Jahren steht die weltweit führende Premium-Marke für Sicherheit und wegweisende Innovation. Mammut Produkte vereinen Funktionalität und Leistung mit zeitgemäßem Design. Mit der Kombination aus Hartwaren, Schuhen und Bekleidung ist Mammut einer der komplettesten Anbieter im Outdoor-Markt. Die Mammut Sports Group AG ist in rund 40 Ländern tätig und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeitende.

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